Abendländische Erzähltraditionen

Heinrich Dauber

Abendländische Erzähltraditionen
Erinnern und Gedenken (Mnemosyne und sachor) in der griechischen und jüdischen Tradition

Vorbemerkung

Der folgende Beitrag diskutiert die historischen Wurzeln einer modernen Form von Improvisationstheater, des Playbacktheaters, und gibt Beispiele aus dessen Praxis. Playbacktheater steht hier als Beispiel für eine forschende Praxis in sozialen Feldern, in der die inneren Prozesse von Individuen auf einer äußeren Ebene, der Bühne des Theaters, dargestellt werden. Die subjektiven Erfahrungen von Einzelnen, ihre ganz persönlichen Geschichten, werden in diesem Prozess auf einer individuellen Ebene gewürdigt und gleichzeitig eingebettet in das kollektive intersubjektive ("innere") Erleben einer Gruppe. Indem diese Geschichten mit Mitteln des Improvisationstheaters erinnert und vergegenwärtigt werden, werden sie im Kontext einer Theateraufführung auch mit objektiven sozialen und politischen Kontexten verknüpft. Dies muss nicht, kann aber im Falle einer "gelungenen" PlaybacktheaterAufführung dazu führen, dass sowohl einzelne Erzähler als auch ein ganzes Publikum zu einem neuen Verständnis ihrer individuellen Geschichten ("stories") und gleichzeitig der gemeinsam geteilten kollektiven Geschichte ("history") gelangen.

In diesem Sinn kann Playbacktheater als subjektiv, intersubjektiv und objektiv überprüfbare, neue Form einer forschenden sozialen Praxis verstanden werden, in der mit den künstlerischen Mitteln des Theaters verschiedene Ebenen der Erkenntnisgewinnung und kommunikativen Verständigung systematisch verbunden werden.

Einleitung

Nach einer PlaybacktheaterAufführung kommen oft Teilnehmer aus dem Publikum und fragen: "Was ist das für ein Theater? Wir haben davon noch nie gehört? Wo kommt das her?"

Je nachdem geben wir dann drei Antworten: ...

Diese Antworten und alles Weitere finden Sie in dieser PDF-Datei: